Macht.

Macht.
Macht.
 
Das Vermögen, seinen Willen auch gegen den Widerstand anderer durchzusetzen, ist in allen Bereichen des menschlichen Lebens, v. a. aber im staatlichen Bereich, festzustellen. Bei der Bestimmung des Begriffs Macht sind folgende Grundgedanken zu berücksichtigen: 1. Macht tritt nicht nur beim Menschen, sondern auch bei anderen Lebewesen auf (z. B. als Machtdemonstration durch Imponiergehabe; auch Machtstreben). 2. Macht ist auf individuelle physische und psychische Qualitäten einzelner Lebewesen (wie Alter, Körperkraft, Intelligenz usw.) und durch unterschiedliche Gruppen- und Gesellschaftsbeziehungen (z. B. Besitzunterschiede, Verfügung über Produktionsmittel) begründbar. 3. Die Attribute der Macht (wie Über- und Unterordnung, Führung und Gehorsam) sind, wie die Macht selbst, weitgehend aus verhaltensphysiologischen und gruppendynamischen Prozessen erklärbar. 4. Jeder Machtträger neigt zur Behauptung der einmal errungenen Stellung und, besonders bei ihrer Bedrohung, auch zur Anwendung zweckdienlicher Mittel bis hin zur Gewalt. Um Machtmissbrauch zu verhindern, sind Machtwechsel, Gewaltenteilung und Legitimation von Macht, überhaupt Machtbeschränkung und Machtkontrolle für eine humane Gesellschaft charakteristisch. 5. Alle Momente, die innerhalb einer Gruppe zur Differenzierung führen, erzeugen eine jeder Gruppe eigene Machtstruktur, die einerseits die Machtverhältnisse innerhalb der Gruppe widerspiegelt, andererseits aber auch den Sozialverband zusammenhält. 6. Nicht immer muss Macht zur Herrschaft werden, stets aber liegt Macht einer Herrschaft zugrunde, sodass v. a. dort Erscheinungsformen und Probleme der Macht zu berücksichtigen sind.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Macht — Sf std. (8. Jh.), mhd. maht, ahd. maht, as. maht Stammwort. Aus g. * mah ti f. Macht, Kraft , auch in gt. mahts, anord. máttr (maskuliner tu Stamm), ae. meaht, maht, miht u.ä., afr. mecht, macht. Verbalabstraktum auf ti zu dem Präterito Präsens g …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Macht — Macht: Das altgerm. Wort mhd., ahd. maht, got. mahts, engl. might (anders gebildet aisl. māttr) ist das Verbalabstraktum zu dem unter ↑ mögen (ursprünglich »können, vermögen«) behandelten Verb. Dazu stellen sich die Bildungen entmachten »der… …   Das Herkunftswörterbuch

  • macht — macht·po·li·tik; wehr·macht; …   English syllables

  • Macht — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Vermögen Bsp.: • Er tat alles, was in seiner Macht stand …   Deutsch Wörterbuch

  • macht — [Wichtig (Rating 3200 5600)] Bsp.: • Er macht einen Termin mit der MTA aus …   Deutsch Wörterbuch

  • Macht — Macht, 1) so v.w. Kraft; 2) bes. in so fern sich solche durch offen sich darlegende Mittel andeutet; in diesem Sinne Kriegsmacht, Seemacht etc.; 3) jeder unabhängige Staat von größerer Bedeutung …   Pierer's Universal-Lexikon

  • macht — obs. Sc. f. might n. and v., maugh n …   Useful english dictionary

  • Macht — Als sozialwissenschaftlicher Begriff bezeichnet Macht einerseits die Fähigkeit, auf das Verhalten und Denken von Personen und sozialen Gruppen einzuwirken, andererseits die Fähigkeit, Ziele zu erreichen, ohne sich äußeren Ansprüchen unterwerfen… …   Deutsch Wikipedia

  • Macht — Kraft; Gewalt; Stärke; Herrschaft; Beherrschung; Einfluss; Mächtigkeit; Potenz * * * Macht [maxt], die; , Mächte [ mɛçtə]: 1. <ohne Plural> Befugnis, Fähigkeit, über jmdn. oder etwas zu bestimmen: die Mac …   Universal-Lexikon

  • Macht — 1. Alle Macht kommt von Gott. – Graf, 486, 1. 2. Alle Macht vnd Reichtumb auff Erden ist Staub. – Latendorf II, 5. 3. Die Macht der Fürsten hört im Zimmer ihrer Zofe auf. 4. Die Macht gehört dem Obersten. – Graf, 486, 2. In Lübeck: De macht horet …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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